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Creative education

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  • Care and crisis intervention in group services
  • Technical documentation and handover
  • Trauma-educational and resource-oriented approach
  • Creative methods for stabilization and self-efficacy

Konzept: Kulturelle Raumerweiterung in der Kinder- und Jugendhilfe

1. Leitidee und Kontext

Kinder und Jugendliche in stationären Hilfen stehen häufig vor der
Herausforderung, emotionale Brüche, Orientierungslosigkeit und soziale
Desintegration zu bewältigen. Viele von ihnen haben keine stabile
kulturelle oder familiäre Verankerung und erleben ihren Alltag als eng
und fremdbestimmt.

Die kulturelle Raumerweiterung versteht Kreativität als Beziehungs-
und Orientierungsinstrument. Sie eröffnet jungen Menschen geistige und
reale Räume, in denen sie sich als handelnd und wirksam erleben können.

Kunst und kreative Praxis werden als besondere Förderung von
Selbstwahrnehmung, sozialer Kompetenz und Selbstwirksamkeit in den
routinierten Wochenablauf integriert.

2. Pädagogisch-künstlerischer Ansatz

Die kulturelle Raumerweiterung verbindet Elemente aus Kunst-, Medien-
und Erlebnispädagogik mit Methoden der mobilen und
lebensweltorientierten Sozialarbeit. Ziel ist es, individuelle
Entwicklungsprozesse durch ästhetische Erfahrung anzuregen und in den
Alltag des jungen Menschen zu verankern.

2.1 Mobile und lebensweltorientierte Sozialarbeit

Aufsuchende, beziehungsorientierte Arbeit auch über das unmittelbare
Einrichtungsgelände hinaus. Gemeinsames Erkunden relevanter sozialer
Räume – analog und digital.

2.2 Erlebnispädagogik

Erfahrungsorientierte Lernprozesse durch körperlich-mentale
Herausforderungen (z. B. Segeln, Kiten, Wandern, handwerkliche Projekte)
und achtsamer Umgang fördert Teamfähigkeit, Mut und
Verantwortungsbewusstsein, schafft Vertrauen und echte Freundschaften.

2.3 Kreativ- und Medienpädagogik

Gestalterische Prozesse mit künstlerischen, medialen oder
handwerklichen Mitteln fördern ideenreichen Ausdruck und schaffen in
relativ kurzer Zeit die Gewissheit, dass es immer eine Wahl und immer
mehrere Möglichkeiten des Handelns geben muss.

2.4 Eventpädagogik

Sichtbarmachung und Würdigung der erzielten Ergebnisse
(Ausstellungen, Aktionen, Präsentationen) werden wichtig gemacht.
Gemeinschaftsbildung durch bewusst gestaltete Erfolgserlebnisse
schließen Projekte ab und schaffen den Raum für neue Ziele.

3. Methodische Prinzipien



Ganzheitlicher Ansatz: Verbindung von Kunst, Pädagogik und Sozialarbeit
Erfahrungsorientierung: Lernen durch praktische und kreative Tätigkeiten
Beziehung und Beteiligung: Partizipation und Vertrauen als Grundlage

Sichtbarkeit und Wertschätzung: Erfolge präsentieren, Selbstwirksamkeit stärken

4. Praxisfelder und Umsetzung

Die kulturelle Raumerweiterung kann in stationären Einrichtungen als
Ergänzung zum Gruppenalltag und zur Bezugsbetreuung implementiert
werden. Sie eignet sich sowohl für Einzelsettings als auch für kleine
Gruppen.

Die Durchführung erfolgt in enger Abstimmung mit dem pädagogischen
Team und – sofern erforderlich – unter Einbindung der Sorgeberechtigten.

Beispiele für Umsetzungselemente:

  • Kreativtage im Haus und in der Umgebung
  • Wochenendprojekte mit künstlerischem oder erlebnispädagogischem Schwerpunkt
  • Kurzreisen (z. B. Nord- und Ostsee, Ijsselmeer, Normandie)
  • Gemeinschaftliche Aktionen zur Präsentation von Ergebnissen (z. B. Atelierausstellung, Filmvorführung, Festveranstaltung)

5. Zielgruppen

Das Konzept richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Hilfebedarf in Familien und in stationären Wohngruppen, die:

  • durch familiäre Konflikte, Vernachlässigung oder Gewalterfahrung Bindungsunsicherheiten entwickelt haben
  • sozial auffällig, überangepasst oder distanzlos reagieren
  • in Gruppenkonflikten oder Peer-Dynamiken überfordert sind
  • im Übergang zu Schule, Ausbildung oder Selbstständigkeit Orientierung suchen
  • Erfahrungen mit Gewalt, Gangs oder extremistischen Milieus mitbringen
  • Verunsicherungen durch chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes Typ 1 + 2) erfahren
  • ständige Ablehnungen und Konflikte durch ADHS-Symptomatik erleben

Ausschlusskriterien:

  • akute Suchtproblematik
  • massive Selbst- oder Fremdgefährdung
  • hoher Organisationsgrad im Bereich der Kriminalität

Bisherige Erfahrungen zeigen zudem begrenzte Wirksamkeit bei Jungen
mit diagnostizierter Autismus-Spektrum-Störung (ASS) oder
ADS-Symptomatik.

6. Ziele und Wirkungen

Ziel der Maßnahme ist die Stärkung personaler und sozialer Kompetenzen durch kulturell-kreative Prozesse.

  • Förderung von Selbstwahrnehmung und Emotionsregulation
  • Aufbau von Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit
  • Entwicklung von ästhetischer Urteilskraft und Selbstwirksamkeit
  • Re-Integration in schulische und gesellschaftliche Strukturen
  • Verbesserung der Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit

Langfristig sollen junge Menschen befähigt werden, ihr eigenes Leben konstruktiv, selbstbestimmt und schöpferisch zu gestalten.

7. Evaluation und Nachhaltigkeit

Die Wirkung der Maßnahme wird durch qualitative Beobachtung,
Reflexionsgespräche und Dokumentation der kreativen Prozesse evaluiert.
Pädagogische und künstlerische Entwicklungen werden sichtbar gemacht.

Nachhaltigkeit entsteht durch die Integration der Methode in den
Alltag der Einrichtung und durch Schulung des Teams im Umgang mit
kreativen Ausdrucksformen als Beziehungselement.

8. Schlussgedanke

Kulturelle Raumerweiterung bedeutet, Toleranz und Abstand zu lernen –
eine liebevolle Toleranz zu sich selbst und einen aufrichtigen Abstand
zum Anderen zu finden. Sie dient der Selbstermächtigung und der
befriedigenden Verortung der eigenen Seele.

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